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Ermordung Medet Önlü’s unter der Aufsicht von MIT

Bereitgestellt von am Saturday, 26 July 2014.    233 views Kein Kommentar
Ermordung Medet Önlü’s unter der Aufsicht von MIT

Leyla Önlü Eser, die Witwe von Medet Önlü (Honorarkonsul der Tschetschenischen Republik Itschkeria in der Türkei, der im Mai 2013 in Ankara ermordet wurde) gab eine Erklärung dahingehend ab, dass ihr Mann unter der Aufsicht des türkischen Geheimdienstes MIT und des Nationalen Nachrichtendienstes der Polizeibehörde erschossen wurde.

Medet Önlü, der Honorarkonsul der Tschetschenischen Republik Itschkeria in der Türkei, wurde am 22. Mai 2013 in Ankara erschossen. Seine Frau Leyla Eser Önlü hat bei der Staatsanwaltschaft in Ankara eine Klageschrift eingereicht, in welchem sie anführt, dass ihr Mann getötet wurde, weil er sich gegen die Rekrutierung von Tschetschenen für den Syrienkrieg einsetzte. Familienanwalt Erdal Dogan teilt mit, dass die Familie die Staatsanwaltschaft aufforderte, die beiden Hauptverdächtigen, die anhand des Videoüberwachungssystems identifiziert werden konnten, sofort festzunehmen. Es handelt sich dabei um den Russen Rizvan Ezbulatov und einen türkischen Staatsbürger, der als E.G. identifiziert wurde. Die Familie hat auch eine Untersuchung auf eine mögliche Fahrlässigkeit des türkischen Nachrichtendienstes hin veranlasst.

In einer handschriftlich verfassten Klageschrift teilt Leyla E. Önlü folgendes mit: „Ich heiratete Medet Önlü im Jahre 1989. Einige Jahre nach unserer Heirat begann der Russisch-Tschetschenische Krieg. Wir sind die Nachfahren von tschetschenischen Familien, die vor 150 Jahren aus dem Kaukasus vertrieben wurden. Deshalb war uns der Kampf unserer tschetschenischen Mitbrüder nach Unabhängigkeit nie gleichgültig. In den Anfangsjahren des Krieges halfen wir vielen tschetschenischen Flüchtlingen in der Türkei, die mit Problemen konfrontiert waren bei der Suche nach Unterkunft, Bildung und Gesundheitsdienstleistungen. Mein Mann Medet Önlü, der unnachgiebig die tschetschenische Bestrebung nach Unabhängigkeit unterstützte, war eine prominente Person bei allen Unternehmungen für diese Sache, sowohl in der Türkei wie auch in anderen Teilen der Welt. Da er in der Lage war, gute Beziehungen aufzubauen, Menschen zu beeinflussen und Menschen um sich herum zu vereinen, wurde er zur Schlüsselfigur für die tschetschenische Sache in der Türkei. Darüber hinaus hat der Präsident der Tschetschenischen Republik Itschkeria ihm 2005 den Titel des Honorarkonsuls verliehen. Er war ein Aktivist, der dafür kämpfte, dass die Menschen ihre Grundrechte erhielten. Er war nie Teil von illegalen oder unmoralischen Handlungen. Er hat seine Pflichten als Muslim und türkischer Staatsbürger immer erfüllt.“

In ihrem Brief erklärte sie auch, dass die Familie stets unter der Aufsicht des türkischen Nachrichtendienstes stand, trotz der makellosen Akte ihres Mannes als beispielhafter Bürger. „In jeder Nachbarschaft, in die wir umzogen, wurden nachrichtendienstliche Untersuchungen vorgenommen, indem Nachbarn und Anwohner befragt wurden.“

Der Bericht zitiert sie mit den Worten, dass ihr Mann am helllichten Tag in Ankara ermordet wurde, während ihn türkische Geheimdienstagenten überwachten. Sie sagt, es ist eine “traurige Situation”, dass die Attentäter und die Personen, die diese unterstützten, immer noch nicht gefangen genommen wurden, trotz der Tatsache, dass mehr als ein Jahr seit dem Mord vergangen ist. Sie fügt hinzu, dass es “beschämend” sei für die Geheimdienste und “verdächtig” in den Augen der Familie des Opfers.

Leyla Önlü Eser argumentierte, dass ihr Mann ermordet wurde, weil er dagegen war, dass tschetschenische Jugendliche im Syrienkrieg als Bauernopfer benutzt werden.

Familienanwalt Erdal Dogan teilt mit, dass nun Klarheit darüber herrscht, dass Önlü unter strenger Überwachung durch die Staatspolizei und den Geheimdienstoffizieren stand und dass es unmöglich ist, dass der türkische Geheimdienst MIT und der nationale Nachrichtendienst der Polizeibehörde in Unkenntnis über geplante Anschläge waren. Er forderte eine Untersuchung bezüglich einer möglichen Fahrlässigkeit der Staatsbeamten.

Er äußerte, dass Menschen aus dem Umfeld von Ezbulatov – der die Türkei am 24. Mai 2013 verlassen zu haben scheint, zwei Tage nach dem Attentat – und sein türkischer Verbindungsmann E.G., der ihn spät in der Nacht des 17. Mai 2013 am Atatürk-Flughafen in Istanbul traf, als dieser dort ankam, noch nicht gründlich untersucht wurden. Der Anwalt forderte die sofortige Festnahme der beiden Verdächtigen und erkundigte sich, ob der türkische Geheimdienst MIT und die Polizei der Staatsanwaltschaft Informationen zu diesen Personen zukommen ließen.

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