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Tschetschenisch

Tschetschenische Sprache

Tschetschenisch, wie auch Inguschisch und Batsi, gehören zur Waynach-Gruppe der nordost-kaukasischen Sprachen. Die alten, kaukasischen Sprachen bilden einen eigenen Zweig der menschlichen Sprache und sind nicht verwandt mit den semitischen, turkischen oder indogermanischen Sprachen. Im Altertum war der Kaukasus bekannt als der Berg der Sprachen. Man sprach mindestens 46 Sprachen, wodurch sie zu den ethnisch unterschiedlichsten Regionen der Welt wurde. Viele Völker, die ihre Sprachen und Traditionen jahrtausendelang bewahrten, sind sehr klein. Die kaukasische Sprachfamilie umfasst die nordwest-kaukasischen Sprachen Abchasisch, Adygeisch, Tscherkessisch und Kabardinisch, die nordost-kaukasischen Sprachen Inguschisch, Tschetschenisch, Avarisch, Andisch, Lakisch, Darginisch, Lesgisch und andere Sprachen Dagestans. Die südkaukasischen Sprachen umfassen in Georgien: Mingrelisch, Lasisch und andere kartwelische Sprachen. Sprachwissenschaftler vermuten, dass die kaukasischen Sprachen untereinander verwandt sind, aber der Beweis für diese Theorie ist noch unzureichend.

Die Tschetschenen sind gleichwohl eng verwandt mit den Inguschen, die in der benachbarten Republik leben, auch mit den Batsi, die im 16. Jahrhundert in die fruchtbareren Täler Georgiens umgezogen sind und zu Christen wurden. Sie haben ihre Sprache beibehalten. Die Kisten (ethnische Minderheit in Georgien), die einen seltenen tschetschenischen Dialekt sprechen, migrierten in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ins Pankisi-Tal in Georgien. Sie blieben jedoch sunnitische Moslems.

Die Tschetschenen haben kein eigenes Alphabet wie die Armenier und Georgier. Nachdem der Islam sich ausgebreitet hatte, verwendete man die arabische Schrift, wie einige alte Grabsteine belegen. Mitte der 1920er Jahre wurden lateinische Buchstaben eingeführt, aber keines dieser adaptierten Zeichensysteme konnte sich behaupten. Mitte der 1940er Jahre wurden die Lateinischen durch die Kyrillischen ersetzt, welches heute noch in Tschetschenien geschrieben wird, obgleich man sich seit der Unabhängigkeit bemühte, zur lateinischen oder arabischen Schrift zurückzukehren. Die zwei sowjetischen Reformen des Alphabets waren erfolgreiche Unterdrückungsmechanismen: bei beiden Reformen wurden alle Bücher, die in der alten Schrift geschrieben waren, vernichtet und damit das kulturelle Erbe der Völker begraben.

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