Hass: Die Rückkehr einer elementaren Gewalt
Hass: Die Rückkehr einer elementaren Gewalt
Autor: André Glucksmann
Übersetzer: Bernd Wilczek, Ulla Varchmin
Verlag: Verlag Nagel & Kimche AG; Auflage: 4 (19. August 2005)
ISBN-10: 3312003601
ISBN-13: 978-3312003600
288 Seiten
Eine gleichermaßen beklemmende wie aufrüttelnde Analyse legt der französische Philosoph mit diesem Werk vor. Er benennt Zusammenhänge, die zu verdrängen sich keine Gesellschaft mehr leisten kann.
Grenzenloser Hass geht um die Welt: mal glühend, mal schonungslos, mal schleichend und kalt. Wer glaubte, mit dem Ende des 20. Jahrhunderts sei die Zeit der Diktatoren und Aggressoren endgültig vorbei, hat sich getäuscht. Man betrachte den Nahost-Konflikt, das Drama in Tschetschenien, manches Land in Afrika oder den Iran — die Hass-Ausbrüche des iranischen Präsidenten gegen Israel sind nicht die ersten Attacken, die aus Teheran kommen. Andre Glucksmann erinnert in seinem Buch an einen früheren Präsidenten der islamischen Republik. Ayatollah Rafsandschani stellte im Dezember 2001 folgende Rechnung auf: Bei einem Atomkrieg Iran-Israel würden fünf Millionen Juden sterben. Dass sein Land drei Mal mehr Opfer haben würde, sei kein zu hoher Preis. Er sei angemessen, schließlich wäre der Staat Israel dann ausgelöscht.
Willkür, religiöser Fanatismus, Tötungswille und Menschenverachtung nehmen beängstigend zu. Sie manifestieren sich in den Anschlägen vom 11. September 2001 in New York, dem Irak-Krieg und in vielen anderen Ländern. Zynismus und Hass diktieren den Umgang mit Gefangenen. Eine von ökologischen Ideen begeisterte Generation verfolgte das Ziel, sich von der atomaren Bedrohung zu befreien. Jetzt hat sie, ohne eigenes Zutun, eine noch schwierigere Zukunft vor sich als die, der sie den Schrecken nahm. Sie muss, so folgert Glucksmann, das Zeitalter der Wasserstoffbombe verlassen und sich auf die menschliche Bombe einstellen.
Es ist nicht einfach, das Buch aus der Hand zu legen und zur Tagesordnung zurückzukehren. Die Lektüre rüttelt auf. Dieser ganze Irrsinn hat Methode. Der französische Philosoph und Humanist analysiert eine Realität, der wir nicht entfliehen können und die wir nicht verdrängen dürfen. Es ist unsere Wirklichkeit. –Carsten Hansen
Pressestimmen
“Eine glänzend belesene Analyse.” Ludger Lütkehaus, Die Zeit, 13.10.05
“Glucksmann beschreibt höchst treffend und mit aufrüttelnden Worten das Phänomen des Terrorismus.” Thomas Speckmann, Süddeutsche Zeitung, 27.10.05
“André Glucksmann lässt im Interview sein Gegenüber nicht aus den Augen, wenn er über die Gesellschaft berichtet, die nicht aus den Augen gelassen werden darf. Nun fordert er in seiner neuen (Terror-)Analyse Hass auf den Hass.” Alexandra Kedves, Neue Zürcher Zeitung, 08.10.05
“Vielleicht ist dies hier Glucksmanns bedeutendstes Buch seit der Philosophie der Abschreckung, jedenfalls ist es sein zornigstes.” Hannes Stein, Die Welt, 03.09.05
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