Russlands Kampf gegen Sufis: Die Integration der Tschetschenen und Inguschen in das Russische Reich 1810-1880
Russlands Kampf gegen Sufis: Die Integration der Tschetschenen und Inguschen in das Russische Reich 1810-1880
Autor: Christian W. Dettmering
Verlag: Dryas; Auflage: 1., Auflage (1. August 2011)
ISBN-10: 3940855170
ISBN-13: 978-3940855176
383 Seiten
Nach der Eroberung des Kaukasus begann Russland die dort ansässige Bevölkerung in sein Staatssystem zu integrieren, was sich aber als unerwartet problematisch erwies. Das bewährte Anwerben der Eliten, welche nachher die Regierung Russlands unterstützten, war in den Bergregionen des Nordkaukasus schwierig, da die bis dahin staatenlosen Ethnien hatten keine festgefügten Eliten hatten. Erschwerend kam hinzu, dass dort ein zunehmend von Sufis geprägter Islam herrschte (ob die Sufis bereits 1810 da waren, ist umstritten, auch wenn der Islam sicher nicht ganz klassisch war), der diese Methode der Integration aufgrund der christlichen Staatsideologie und der schwer fassbaren Strukturen der Sufis wesentlich verkomplizierte (unmöglich war es nicht, wie die Zeit von 1852-1857 zeigte) Häufig rechtfertigte er sogar den bewaffneten Widerstand.
Am Beispiel der Tschetschenen und Inguschen untersucht diese Studie, inwiefern staatenlose, islamische Gesellschaften überhaupt erfolgreich integriert werden konnten und welche Bedingungen zur Gewalteskalation führen mussten. Die beiden nahe verwandten und benachbarten Ethnien bieten sich als Beispiele an, da die Inguschen friedlich blieben, während die Tschetschenen anhaltenden bewaffneten Widerstand leisteten.
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